150 Jahre Friedrich Wille Sohn 22.03.1854 - 22.03.2004
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Am 22.03.1854 eröffnete Friedrich Wille in der Großen Elbstraße / Ecke Dingsgang
in Altona ein Geschäft für "Tuche und Wollwaren" unter dem Namen "Friedrich Wille".
Außerdem bestand schon ein zollfreies Lager in Hamburg Bahrenfeld. Nach dem Tode des
Gründers übernahm sein Sohn Paul Wille im 1898 die Firma und fügte dem Namen der
Firma das Wort "Sohn" hinzu.
Wegen der Verlegung des Altonaer Bahnhofs an seinen heutigen Standort hielt Paul Wille
einen Umzug in die belebtere Große Bergstraße für erforderlich, der im Jahre 1904 dann
vollzogen wurde. Dieser Umzug wirkte sich für den Erfolg des Geschäftes äußerst günstig
aus. Die Firma entwickelte sich in den folgenden Jahren zum maßgebenden Geschäft für
Berufskleidung und Herrenanzugsstoffe in Altona. Ins Handelsregister wurde die Firma
bereits im Jahre 1868 eingetragen.
Der erste Weltkrieg wurde nach einigen Rückschlägen gut überstanden, jedoch im zweiten
wurde das Geschäft einschließlich des gesamten Gebäudes in der Nacht vom 24. zum 25.
Juli 1943 restlos von Bomben zerstört. Trotz intensiver Bemühungen wurde Paul Wille von
den damaligen nationalsozialistischen Parteistellen wegen so genannter "politischer
Unzuverlässigkeit" die Wiedereröffnung versagt.
Sein Schwiegersohn, C.O. Neuhoeffer, der seit dem 02. Oktober 1935 in der Firma tätig war,
nun aber als Soldat im Osten stand, erreichte es schließlich in Verbindung mit dem
langjährigen Mitarbeiter, Joh. Schröder, dass das Geschäft in Ladengemeinschaft mit dem
Hutgeschäft Vogel wieder eröffnet werden konnte.
Am 20. Mai 1945 verstarb Paul Wille. Sein Schwiegersohn und Nachfolger befand sich zu der
Zeit noch in russischer Kriegsgefangenschaft, aus der er 6 Wochen vor der Währungsreform 1948
entlassen wurde. In seiner Abwesenheit war es wieder der alte Mitarbeiter Schröder, der den
Geschäftsbetrieb aufrechterhielt. Die o.a. Räume wurde nach der Währungsreform für zwei
Firmen nebeneinander bald zu eng, so dass man erwog am alten Platz des Geschäftes mit einem
vorerst provisorischen Neubau zu beginnen, der am 25.05.1951 eröffnet werden konnte.
Von je her durch gute Qualitäten bekannt, entwickelte sich das Geschäft nun recht günstig, so
dass im Jahre 1957 an eine Erweiterung gedacht werden konnte. Da die städtebauliche Grundkonzeption
zu diesem Zeitpunkt fehlte, konnte der Gesamtbau des Geschäftes noch nicht erfolgen. Doch 1965
war es so weit, dass mit dem endgültigen Wiederaufbau begonnen werden konnte. 1966 wurde das
Geschäft im Neubau dann wieder eröffnet.
Claus Neuhoeffer, der schon seit 1957 als Angestellter in der Firma tätig war und die vierte
Generation der Familie vertrat, übernahm dieses Geschäft ab 1967 in voller Verantwortung. Der
Senior der Firma, C.O. Neuhoeffer widmete sich in den folgenden Jahren der Weiterentwicklung
des Geschäftzweiges "Berufskleidung", was sich sehr zum Vorteil der Firma auswirkte.
Am 22. März 1979 feierte die Firma 125 jähriges Jubiläum. Der Erfolg der Firma verlief weiterhin
sehr erfolgreich; auch begründet durch die Umstellung des Sortimentes "Herrenkleidung" Anfang der
80er Jahre vom Normal- in Übergrößen für schwergewichtige Männer.
Am 01.10.1998 übergab C. Neuhoeffer die Firma an einen Nachfolger, der erstmals nicht zur
Familie gehörte, und unterstütze diesen bis Februar 1999. Die ersten drei Jahre verliefen
noch positiv. Dann folgten sehr schwere Jahre für die Firma und endete im September 2003
in der Insolvenz.
Am 01. Juni 2004 hat Frau Christa Korn, deren Vater Harald Stemmler das Geschäftshaus
"Große Bergstraße 137 nach dem Kriege mit der Familie Neuhoeffer wieder aufgebaut hat,
die Firma übernommen. Frau Korn wird die Firma im Sinne der Familie Wille / Neuhoeffer weiterführen.
Das Sortiment der Firma Friedrich Wille Sohn umfaßt
- Berufskleidung und -schuhe für Handwerk, Industrie, Gastronomie und Pflegebereich in
Normal- und Übergrößen
- Herrenkleidung in Übergrößen für schwergewichte Männer
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1854
Großen Elbstraße
1904
Große Bergstraße
1951
Große Bergstraße
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